Ist der Hype um Gen Z und Gen Y unangebracht?
In einem LinkedIn Post lässt sich Prof. Dr. Markus Besenbeck über den Diskurs zu Gen Z und Gen Y aus. Dabei geht es ihm aber nicht generell um eine vermeintliche Übersteigerung dieser Generationen, sondern – im Gegenteil – die Oberflächlichkeit und Undifferenziertheit, mit welcher diese 12 Millionen jungen Menschen beschrieben werden.
Dieser Kritik können wir nur zustimmen.
Homogene Gen Z & Gen Y?
Als Soziologen stellen sich uns regelmäßig die Haare zu Berge, wenn wir von “der Gen Z” oder “der Gen Y” lesen. Man muss kein Akademiker sein, um zu erkennen, dass hier etwas nicht stimmen kann. Können 12 Millionen Menschen sich wirklich so ähnlich sein?
⁉️“Aber es gibt doch eindeutig Merkmale, die diese Generation von anderen unterscheidet?” Ja! Und nein…
Ja, die Welt, in die wir hineingeboren wurden, ist eine andere als die unserer Eltern und Großeltern. Ja, Themen wie Klima & Umwelt, Wohnungsnot, oder Mental Health sind sehr verbreitet.
Nein, diese weit verbreiteten Gemeinsamkeiten überdecken nicht die Unterschiede in sozialer Herkunft und Persönlichkeit. Diese prägen unsere Erfahrungen, politischen Überzeugungen, unsere Präferenzen und Konsumverhalten nämlich mehr als alle generationsbezogenen Gemeinsamkeiten.
Marketer lieben (verständlicherweise) aber kleine Weisheiten, die vermeintlich für ein größeres, universelles Prinzip stehen. Die machen sich in Reports an die Führungsetage natürlich auch besser als ein “kommt drauf an…”.
Aber es kommt nunmal drauf an!
💡Auf Twitch halten sich fast ausschließlich Gen Z & Gen Y auf. Und was zeigen unsere Audience Analysen dort jeden Tag aufs Neue? Dass die Interessen, Themen und die Art der Konversationen ein dermaßen breites Spektrum ergeben, dass sich fast jede Form von Verallgemeinerung verbietet!
Angesichts des Reichtums an Daten und Analysetools müssen wir uns heutzutage nicht mehr auf vermeintlich universelle Weisheiten verlassen. Wird Zeit, dass sich diese (vermeintlich universelle) Weisheit endlich durchsetzt!